Wichtige deutsche Archive und Institute

Wer sich mit Familienforschung in Ost- und Westpreussen beschäftigt, kommt irgendwann nicht mehr umhin, sich auch mit dem in deutschen Archiven umfangreich vorhandenen Archivgut zu beschäftigen. Wir können an dieser Stelle nur einen kleinen Auszug aus der vielfältigen Liste an Archiven vorstellen. Bereits heute kann man in vielen Fällen vorab vom heimischen Schreibtisch aus die Bestände der einzelnen Archive "durchforsten", um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Sächsisches Staatsarchiv, Archivstr. 14, D-01097 Dresden

Das Sächsische Staatsarchiv ist für die Familienforscher aus Ost- und Westpreussen ein wichtiger Anlaufpunkt. Auf der Homepage des Archivs heißt es hierzu:

"Für genealogische Forschungen bietet das Sächsische Staatsarchiv vielfältiges Quellenmaterial. Eine Besonderheit bildet die Überlieferung von Kirchenbüchern verschiedener Konfessionen und jüdischen Personenstandsunterlagen aus einem weit über die Grenzen der heutigen Bundesrepublik Deutschland hinausgehenden geografischen Raum. Sie gehört zum Archivgut der ehemaligen Deutschen Zentralstelle für Genealogie, die 1995 in das Staatsarchiv Leipzig eingegliedert wurde. Eine weitere Besonderheit ist die militärgeschichtliche Überlieferung im Hauptstaatsarchiv Dresden, die zu den bedeutendsten militärgeschichtlichen Quellenbeständen in Deutschland zählt und von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 1. Weltkriegs reicht. ..."

[Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Welche familiengeschichtlichen Quellen können Sie im Staatsarchiv finden?, URL: https://www.archiv.sachsen.de/quellen-im-staatsarchiv-4131.html (zuletzt abgerufen am 22.08.2020)]

Screenshot der Homepage des Sächsischen Staatsarchivs in Dresden

Arolsen Archives National Center on Nazi Persecution

Kurzportrait:
"Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft. ...

Unser Archiv hat drei Themenschwerpunkte:

--> Dokumente der NS-Bürokratie aus Konzentrationslagern, Ghettos und Haftanstalten
--> Unterlagen von Behörden, Firmen und lokalen Betrieben zum Einsatz von Zwangsarbeitern
--> Akten der Alliierten über die Versorgung und Betreuung der Displaced Persons nach 1945

Ein Großteil der Dokumentenbestände wurde 2013 von der UNESCO in das Register „Memory of the World“ aufgenommen."
[Quelle: Arolsen Archives, Kurzportrait: Wer wir sind. URL: https://arolsen-archives.org/ueber-uns/kurzportraet/ (22.08.2020)]

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA), Archivstr. 12-14, D-14195 Berlin (Dahlem)

Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (kurz: GStA PK) mit Sitz in Berlin-Dahlem ist ein historisches Archiv mit umfangreichen Ministerialbeständen und sonstigen Archivalien aus früheren preußischen Provinzen. Zu den hier aufbewahrten Überlieferungen gehören auch

"... große Umfänge des 1943/1944 kriegsbedingt verlagerten Historischen Staatsarchivs Königsberg mit ost- und westpreußischer Provinzialüberlieferung und bedeutender Überlieferung des Herzogtums Preußen und des Deutsch-Ordensstaates (der zwischenzeitlich in Göttingen aufbewahrte Königsberger Archivkomplex wurde 1966 Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ab 1978 in das Geheime Staatsarchiv überführt,

kriegsbedingte Überlieferungssplitter aus den früheren Preußischen Staatsarchiven für die Provinzen Pommern, Posen und Schlesien

vielfältiges Schriftgut von Freimaurerlogen und vergleichbaren Organisationen

geringfügige Überlieferungsreste der preußischen Militärüberlieferung bis zum Stichjahr 1866 (die Heeresarchivalien waren 1936 an das damals neu gegründete Heeresarchiv abgegeben worden, das 1945 nahezu vollständig ausbrannte)"

Lastenausgleichsarchiv im Bundesarchiv Bayreuth

"Als umfangreichsten Bestand verwahrt das Lastenausgleichsarchiv die Akten der Ausgleichsverwaltung (mehr als 30.000 lfm): Sie dokumentieren die Schäden der Vertriebenen und Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches sowie den deutschen Siedlungsgebieten in Ost- und Südosteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Vollständig überliefert sind die Feststellungsakten der Ausgleichsämter zu Schäden an landwirtschaftlichem, Grund- und Betriebsvermögen.

Einzigartig ist darüber hinaus die in den 1950er Jahren entstandene Ost-Dokumentation (ca. 145 lfm). In rund 30.000 Berichten werden die Erlebnisse der Menschen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges sowie die Wirtschafts- und Lebensverhältnisse in den ehemaligen Ostgebieten lebendig. Erhalten sind:

Fragebogen- und Erlebnisberichte zur Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ostmittel- und Südosteuropa,

Unterlagen zur Flucht über die Ostsee,

Berichte über Verwaltung, Wirtschaft und zum Zeitgeschehen 1919-1945 in den Gebieten östlich von Oder und Neiße,

Berichte über das Leben der deutschen Volksgruppen in der Tschechoslowakei (1918-1945),

Hinzu kommen mehr als 15.000 sog. Gemeindeseelenlisten, mit denen die Bevölkerung der ehemaligen Gemeinden östlich von Oder und Neiße rekonstruiert wurde.

Weitere Bestände umfassen die Heimatauskunftstellen, das Hauptamt für Soforthilfe/Bundesausgleichsamt mit seinen Maßnahmen zur Linderung der unmittelbaren Not nach dem Zweiten Weltkrieg und zur Entschädigung und Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen, sowie die Unterlagen des Kirchlichen Suchdiensts, der von 1945 bis 2015 für die Ermittlung und Betreuung deutscher ziviler Vermisster und Spätaussiedler im Rahmen der Vertreibungen infolge des Zweiten Weltkriegs zuständig war."

[Quelle: Bayreuth (Lastenausgleichsarchiv): Informationen zum Bestand. URL: https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel/Ueber-uns/Dienstorte/bayreuth.html (22.08.2020)]

Evangelisches Zentralarchiv Berlin (EZAB), Bethaniendamm 29, D-10997 Berlin

Das Evangelische Zentralarchiv Berlin verwahrt u. a. die erhalten gebliebenen evangelischen Kirchenbücher aus Ost- und Westpreußen. Für eine erste Recherche empfiehlt sich hier die Online-Recherche in der sog. Kirchenbuchstelle.

Auf der Homepage des Archivs findet man auch eine Übersicht über die einzelnen Kirchenprovinzen mit weiterführenden Informationen.

Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg

Die katholischen Kirchenbücher insbesondere aus Ost- und Westpreußen befanden sich im Original zunächst im Bischöflichen Zentralarchiv in Regensburg. Im Jahr 2001 wurde zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und der Polnischen Bischofskonferenz ein Vertrag über die Rückführung von 3.661 Kirchenbüchern von Regensburg in die Archive der Bistümer Allenstein, Elbing, Danzig, Gnesen, Lyck, Pelplin, Stettin-Kammin, Thorn, Leslau und Plock geschlossen.

Seither existieren in Regensburg nur noch (zum Teil schlecht lesbare) Mikrofiches der in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts verfilmten katholischen Kirchenbücher. Bis auf eine Ausnahme: das aus dem 18. Jh. stammende Matrikelbuch der katholischen Pfarrei St. Johannes in Königsberg (Sign. E 294) soll sich weiterhin im Original in Regensburg befinden, da Königsberg (das heutige Kaliningrad) nicht in Polen, sondern in Russland liegt und damit nicht von der Rückführungsaktion betroffen war.

Eine Bestandsliste der katholischen Kirchenbücher finden Sie als PDF-Download hier.

Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Am Mühlenberg 3, D-14476 Potsdam

Auf den ersten Blick scheint das Brandenburgische Landeshauptarchiv eher weniger mit Beständen zu Ost- und Westpreußen zu tun zu haben - aber der Schein trügt.

Wer sich im Rahmen seiner Familienforschung einmal zwangsläufig mit dem Thema "Euthanasie" beschäftigen musste, hat gute Chancen, auch im Brandenburgischen Landeshauptarchiv fündig zu werden. Das Archiv ist u. a. zuständig für die Aufbewahrung von Überlieferungen der Landesheil- und Pflegeanstalt Brandenburg-Görden. In dieser Anstalt wurden auch Patienten und Patientinnen aus Ost- und Westpreußen behandelt. Dies belegen die umfangreichen und im Archiv vorhandenen sog. Patientenaufnahmebücher. Unter der Repositur "55C Landesanstalt Brandenburg-Görden" können diese Archivalien vor Ort nach entsprechender Terminvereinbarung und Genehmigung durch das Archiv eingesehen werden.

Eine einfache Stichwortsuche z. B. mit den Begriffen "Ostpreußen" oder "Westpreußen" fördert einiges an Archivalien zutage, die für den ein oder anderen von Interesse sein könnten.

weitergehende Literatur- und Quellenhinweise:

Burlon, Marc (2009): Die "Euthanasie" an Kindern während des Nationalsozialismus in den zwei Hamburger Kinderfachabteilungen. Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2010/4578/

Deutscher PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e. V., Flyer zu einer Rathausausstellung im Jahr 2014 zum Thema: Die Tötungsanstalten der "Aktion T4"

siehe auch: www.Gedenkort-T4.eu

Staatsarchiv Bremen, Am Staatsarchiv 1, D-28203 Bremen

Das Staatsarchiv Bremen ist Anlaufstelle für Familienforscher, die auf der Suche nach Informationen über ausgewanderte Vorfahren sind. Für einen ersten Überblick empfehlen wir die vom Archiv selbst in 2 Sprachen (deutsch/englisch) erstellte Kurzübersicht "Auswanderungsquellen im Staatsarchiv Bremen"



Der Archivar des Bremer Staatsarchivs und Vorstandskollege der MAUS, Viktor Pordzik, schrieb:

"Das Staatsarchiv hat im Juli 2020 die Testamentsakten des Amtsgerichts Bremen für den Zeitraum 1900-1920 übernommen (Signatur: StAB 4.75/13). Diese ergänzen die bereits bis zum Jahr 1899 vorhandenen Testamentsbücher (Signatur: StAB 2-Qq.4.c.3.b.4.) und können derzeit über eine alphabetische Kartei recherchiert und anschließend bestellt werden. Eine Erschließung in Arcinsys wird folgen.

Testaments- und Nachlassakten stellen besonders für die Familienforschung eine einzigartige Quelle dar, da hier oftmals gebündelt genealogische Informationen und Familienzusammenhänge aufgeführt werden, die andernfalls mit viel Arbeitsaufwand aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen werden müssten.

Besonders für die zahlreichen Familien, die ursprünglich aus dem bremischen Umland oder sogar weit entfernten Gebieten wie den ehemaligen preußischen Ostgebieten, Böhmen oder Kongresspolen stammen, wo Quellen oftmals nicht mehr vorhanden sind, bieten sich mit den nun übernommenen Unterlagen einzigartige Forschungsmöglichkeiten." (fr)

Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund, Max-v.-d.-Grün-Platz 1-3, 44137 Dortmund

"Das Institut für Zeitungsforschung sammelt und archiviert historische und aktuelle Zeitungen und Zeitschriften im Original und sichert die Bestände langfristig durch Mikroverfilmung. Darüber hinaus bewahrt das Institut medienhistorische Sondersammlungen sowie journalistische Nachlässe.

Die archivierten Zeitungen und Zeitschriften sind im Online-Katalog und in der Zeitschriftendatenbank recherchierbar. Die mikroverfilmten Bestände sind zudem im Bestandsverzeichnis des Mikrofilmarchivs der deutschsprachigen Presse verzeichnet."

Landesarchiv Nordrhein-Westfalen

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen mit Hauptsitz in Duisburg ist gegliedert in die Abteilungen "Ostwestfalen-Lippe", "Rheinland" und "Westfalen".

"Die Abteilung Ostwestfalen-Lippe des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen ist zentrale Anlaufstelle für die historische Forschung in der Region Ostwestfalen-Lippe und für die Genealogie in ganz Westfalen und Lippe. Verwahrt und für die Benutzung bereitgestellt werden die Unterlagen der staatlichen Behörden im Regierungsbezirk Detmold sowie die Personenstandsunterlagen ganz Westfalens. Ergänzend wird Archivgut anderen Ursprungs in Auswahl archiviert. Das Archiv präsentiert sich mit modernem Servicebereich, mit Ausstellungen und Veranstaltungen sowie den Werkstätten für Reprografie und Restaurierung. Unter dem Dach des Detmolder Standortes des Landesarchivs NRW befinden sich auch das Stadtarchiv Detmold und das Kreisarchiv Lippe."

"Die Abteilung Rheinland verwahrt die Urkunden und Akten der ehemaligen Territorien und Herrschaften sowie der Klöster und Stifte des nördlichen Teils der preußischen Rheinprovinz. Auch nahm sie die Akten der Mittel- und Unterbehörden dieses Sprengels auf. Seit 1952 ist sie darüber hinaus zuständig für die Ministerien und Oberbehörden des 1946 gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen und betreibt eine aktive Dokumentation zur Geschichte des Landes. Zur Ergänzung der staatlichen Überlieferung verwahrt die Abteilung Rheinland Schriftgut von Parteien und Verbänden ebenso wie Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten der Landesgeschichte, Bild-, Film- und Tondokumente und das größte öffentlich zugängliche Luftbildarchiv der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem verwahrt sie den staatlichen Anteil der Personenstandsüberlieferung, also Kirchenbücher, Zivil- und Personenstandsregister aus den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln."

"Die Abteilung Westfalen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen verwahrt Unterlagen zu zwölf Jahrhunderten westfälischer Geschichte und ist somit eine zentrale Anlaufstelle für die historische Forschung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger der Region. Zum Grundstock der historischen Überlieferung des ehemaligen Staatsarchivs Münster gehören die umfangreichen Bestände der geistlichen und weltlichen Territorien sowie der säkularisierten Klöster auf dem Gebiet der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen vor 1815. Die Abteilung Westfalen des Landesarchivs NRW ist heute zuständig für die staatliche Behörden, Gerichte, Finanzämter und sonstige Einrichtungen der Regierungsbezirke Arnsberg und Münster. In Ergänzung zur staatlichen Überlieferung findet sich auch Archivgut anderen Ursprungs in den Beständen."

Deutsches Historisches Institut Warschau

Im eigens vom Deutschen Historischen Institut Warschau herausgegebenen Imageflyer heißt es:

"Das 1993 gegründete Deutsche Historische Institut Warschau ist ein öffentlich gefördertes Forschungsinstitut, das seit dem Jahr 2002 unter dem Dach der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland arbeitet. Seine Aufgabe besteht in der epochenübergreifenden wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte Polens und der Verflechtungen im europäischen und transregionalen Kontext. Darüber hinaus fördert das Institut den geschichtswissenschaftlichen Diskurs auf nationaler und internationaler Ebene und vermittelt insbesondere Informationen und Erträge aus der deutschen Geschichtswissenschaft im Gastland sowie solche der polnischen Geschichtswissenschaft in Deutschland. Zudem widmet es sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der historischen Polen- und Ostmitteleuropaforschung."

Herder-Institut Marburg e. V.

Das HERDER-Institut für historische Ostmitteleuropa-Forschung - Institut der Leibnitz-Gesellschaft beschäftigt sich mit der Geschichte und Kultur Polens, Tschechiens, der Slowakei, Estlands, Lettlands, Litauens und der Region Kaliningrad. Es ist Kontakt- und Begegnungsstätte für internationale Forschung, bewahrt und erschließt weltweit einzigartige Sammlungsbestände.

Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE)

"Als Ressortforschungseinrichtung befasst sich das BKGE mit den historischen Regionen und Siedlungsgebieten in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa, in denen einst Deutsche gelebt haben oder noch heute leben. Das kulturelle Erbe Schlesiens, Hinterpommerns, West- und Ostpreußens, Siebenbürgens oder des Banats, der Deutschen in den Böhmischen Ländern, in der Zips, im Baltikum oder im Russischen Reich hat das historische und kulturelle Selbstverständnis Deutschlands geprägt. Gleichzeitig ist es Teil des gemeinsamen europäischen Erbes mit den sich daraus ergebenden Verbindungen und Verflechtungen. Die genannten Regionen sind Orte der deutschen Geschichte und zugleich Orte der Geschichte Polens, Tschechiens, der Slowakei, Ungarns, Rumäniens, der baltischen Republiken oder der Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Sich international über ihre kulturelle Bedeutung und Vielfalt auszutauschen, sich dabei auch mit Unterdrückung und Verlust, Flucht und Vertreibung sowie Bewahrung und Weiterentwicklung des Kulturerbes zu befassen, bedeutet, Grundfragen von nationaler und europäischer Identität anzusprechen."

Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
Johann-Justus-Weg 147a | 26127 Oldenburg

Nordost-Institut (IKGN e.V. ) an der Universität Hamburg

Das Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V. (IKGN) an der Universität Hamburg hat folgende Aufgaben:

"Als Forschungseinrichtung arbeitet das Nordost-Institut auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages (An-Institut) vor allem mit der Universität Hamburg, aber auch mit anderen Hochschulen zusammen. Das Institut führt Forschungsprojekte und Tagungen durch, initiiert und betreut wissenschaftliche Publikationen und gibt jährlich das „Nordost-Archiv. Zeitschrift für Regionalgeschichte“ im Eigenverlag sowie die Publikationsreihe "Veröffentlichungen des Nordost-Instituts" im Harrassowitz Verlag Wiesbaden heraus. Die „Nordost-Bibliothek“ stellt als Spezialsammlung wissenschaftliche Literatur zur nordosteuropäischen Geschichte und Gegenwart zur Verfügung.

Die regionalen Schwerpunkte der Forschung bilden die historischen preußischen Provinzen (Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen) sowie Polen, Estland, Lettland und Litauen, schließlich Russland, die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Verflechtungen dieser Regionen mit der deutschen Geschichte, daher werden beziehungs- und regionalgeschichtliche Fragestellungen ebenso verfolgt wie Aspekte der Minderheitengeschichte, der Kulturgeschichte und der Historiographiegeschichte. Von den vier Arbeitsgebieten am Institut haben drei einen regionalen Zuschnitt: Baltische Staaten (David Feest, Detlef Henning, Joachim Tauber), Polen (Katja Bernhardt, Agnieszka Pufelska, Katrin Steffen (beurlaubt]), Russland/Ukraine (Victor Dönninghaus, Dmytro Myeshkov) und vergleichende Sozial- und Mentalitätsgeschichte (Anja Wilhelmi). Die Begriffe Ordnungen, Aneignungen und Erfahrungen geben (dabei) einen Orientierungsrahmen für die Generierung neuer Forschungsfelder und –aufgaben."

Bildarchiv Ostpreußen - historische Ansichten aus der Provinz Ostpreußen

"Das Bildarchiv Ostpreußen zeigt historische Ansichten der Provinz Ostpreußen. Es wird durch aktuelle Bilder ergänzt, soweit diese einen Bezug zur deutschen Zeit haben. Der Inhalt des Archives wird ständig erweitert. Ziel ist es, anhand von Abbildungen ein möglichst umfangreiches Bild Ostpreußens zu vermitteln.

Einer aussagekräftigen Dokumentation der Bildobjekte dient die Verortung über ein vollständiges Kartensystem 1:25.000 und zahlreiche Orts- und Gebietspläne. Die einheitliche Kategorisierung verbunden mit Textinformationen helfen bei der gezielten Suche."

Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte

"Mittelalterliche Urkunden, historische Akten und Dokumente, Ratsprotokolle, Fotos, Pläne, Zeitungen, aber auch Festschriften, Überlieferungen, von Vereinen, Verbänden, Schulen, Unternehmen oder Familien, heimatkundliche und lokalhistorische (Fach-)Literatur gehören zu den zugänglichen Archivbeständen.

Darüber hinaus bewahren wir als stadthistorisches Museum aber auch zahlreiche historische Gegenstände und Objekte der Sachkultur, die von den Menschen unserer Stadt geschaffen oder gebraucht wurden, die Teil ihres Lebens waren und an denen sich auch die Geschichte Bochums ablesen lässt.

Die historischen Quellen des Stadtarchivs stehen allen Interessierten für eigene Recherchen, oft sogar an den Originalen, zur Verfügung. In unserem Lesesaal erhalten Sie kompetente Hilfe und Unterstützung, damit Sie sich ein eigenes Bild von 700 Jahren Bochumer Stadtgeschichte machen können.

Die historischen Ausstellungen des Stadtarchivs - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte tragen als stadthistorisches Museum besonders anschaulich zur Vermittlung unserer Geschichte bei. Machen Sie eine Zeitreise und besuchen Sie uns!"

Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Straße 47
44777 Bochum

Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

"Das Germanische Nationalmuseum ist das größte kulturhistorische Museum des deutschen Sprachraums. Es setzt durch seine wissenschaftliche Kompetenz museumsweite Standards und gilt auf Grund seines hohen wissenschaftlichen Ansehens als vertrauenswürdige Referenz in der Museumslandschaft.

Kunst und Kultur des deutschen Sprachraums werden in ihren internationalen Vernetzungen innovativ erforscht und in Form von dialogischen Bildungserlebnissen vermittelt. Ergebnisse und Erkenntnisse werden in historischen Zusammenhängen verortet. Die Ausstellung zieht die Besucher durch die Aura und Präsenz des Originals in ihren Bann und weckt durch die erzählten Geschichten rund um die Objekte ihre Neugier an Kunst und Kultur.

Als Stiftung des öffentlichen Rechts wird das Germanische Nationalmuseum von der Bundesrepublik Deutschland (Bundesministerium für Bildung und Forschung), dem Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst) und den übrigen Ländern sowie der Stadt Nürnberg gefördert.

Das Germanische Nationalmuseum ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und das einzige kulturhistorische Museum unter den acht Forschungsmuseen dieser Wissenschaftsgemeinschaft.

Zu den 23 Sammlungsbereichen zählen neben den Museumssammlungen ein historisches Archiv, das Deutsche Kunstarchiv mit Vor- und Nachlässen aus dem Bereich der bildenden Kunst, ein Münzkabinett und eine Graphische Sammlung. Die wissenschaftliche Spezialbibliothek umfasst über 650.000 Bände zur europäischen Kunst- und Kulturgeschichte und ist öffentlich zugänglich. Das Institut für Kunsttechnik und Konservierung zählt zu den größten Einrichtungen dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland. Es ist nicht nur für die konservatorische Betreuung des gesamten Sammlungsbestandes zuständig, sondern dient im Rahmen des Studiums zum Diplom-Restaurator als Ausbildungseinrichtung für vorbereitende und begleitende Praktika.

Leitbild

Als Nationalmuseum und Museum des gesamten deutschen Sprachraums sammeln und bewahren wir Zeugnisse der Kultur, Kunst und Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Als Forschungs- und Bildungseinrichtung von internationalem Rang stellen wir durch unsere Sammlungen, Ausstellungen und Publikationen Kulturgeschichte in fächerübergreifender Breite dar. Im Interesse unserer Besucher vermitteln wir diese Inhalte allgemeinverständlich und lebendig.

Als Ort, an dem Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung und Religion – kulturelle Zusammenhänge erfahren und erleben können, ist das Germanische Nationalmuseum dem Respekt vor allen Kulturen verpflichtet."

[Quelle: Germanisches Nationalmuseum, Über uns: www.gnm.de/museum/ueber-uns/ (12.02.2021)]

Hessisches Staatsarchiv (Hessische Archivdatenbank Arcinsys)
Zeitungsarchiv Memeler Dampfboot
Zeitungsarchiv der PAZ

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